Wann tauchten Dirndlschürzen in der Geschichte erstmals auf?
Trachtenmode ist heute angesagt wie lange nicht mehr. War es vor etwa zwanzig Jahren auf dem Münchner Oktoberfest ziemlich uncool, in Tracht zu feiern, geht heute kaum noch jemand ohne Tracht auf die Wiesn.
Doch was sind Trachten eigentlich? Unter Trachten versteht man die traditionelle Kleidung aus den Alpenländern. Für Männer zählt als typische Tracht die Lederhose samt Trachtenhemd, für Frauen das Dirndl. Die Dirndlschürze ist neben der Bluse ein wesentlicher Bestandteil des Dirndls. Ursprünglich verstand man unter Tracht einfach nur das „Tragen“ von Kleidung oder die „getragene Kleidung“. Unterschieden wurde zwischen bäuerlicher Tracht und städtischer Tracht. Bei beiden gab es schon immer modische Trends.
Trachten für festliche Anlässe
Trachten werden in Bayern und Österreich jedoch nicht vorrangig zum Feiern getragen. Auch bei festlichen Anlässen und Familienfeiern wie Weihnachten, einer Taufe, Hochzeit oder bei lokalen traditionellen Festen schmeißen sich die Damen und Herren in Dirndl und Lederhose und machen dabei immer eine gute Figur.
Von der Alltagskleidung zum Accessoire
Dirndlschürzen sind in der Modewelt schon seit dem 15. Jahrhundert bekannt. Sie waren damals die Alltagskleidung der Mittel- und Unterschicht und dienten eigentlich nur dazu, die Kleidung vor Schmutz zu schützen. Frauen besaßen damals oft mehrere Schürzen, die öfter am Tag gewechselt wurden. Das Wechseln der Schürze galt damals auch als Übergang von einer Tätigkeit zur anderen. So gab es Schürzen für die Arbeit, Schürzen für die Freizeit, Schürzen für die Hausarbeiten oder Schürzen für festliche Anlässe.
Die Dirndlschürze als „Fürtuch“
In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts kam im bairischen Sprachraum der Begriff „Fürtuch“ auf, was übersetzt so viel bedeutet wie „Vortuch“, also eine Art Tuch, die vor dem eigentlichen Kleid angebracht ist.
Später fand die Dirndlschürze ihren Platz bei den Volkstrachten. Hier diente sie als modisches Accessoire, das dem Dirndl den letzten Schliff verpasste. Schürzen sind oft aufwendig bestickt und verziert. Heute gibt es Dirndlschürzen in allen Farben von traditionell zurückhaltend bis modisch ausgeflippt.